Hilma af Klint und Wassily Kandinsky: Träume von der Zukunft
ab € 5.00
Sie gelten als Pioniere der abstrakten Malerei: die schwedische Malerin Hilma af Klint sowie der russische Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker Wassily Kandinsky. Das Besondere: Während sich Kandinsky selbst als Schöpfer des ersten abstrakten Bildes der Welt bezeichnete, arbeitete af Klint der neueren Forschung nach bereits einige Jahre vor dem 1866 in Moskau geborenen Kandinsky abstrakt.
Veranstaltungsdetails
Ein Grund für die bisher vorherrschende Meinung, dass Kandinsky der erste abstrakt arbeitende Künstler gewesen sei, mag sein, dass das umfangreiche Werk der schwedischen Malerin erst spät entdeckt und veröffentlicht wurde. Denn Hilma af Klint, geboren 1862, hatte ihre Werke zeitlebens nicht ausgestellt und verfügte, dass ihr großes Œuvre abstrakter Arbeiten frühestens 20 Jahre nach ihrem Tod 1944 ausgestellt werden dürfe. Ein zentrales Konvolut, so die Malerin weiter, dürfe überdies nie verkauft werden. Insbesondere ihr Interesse an Religion, Spiritismus und Theosophie – und damit verbunden auch ihr Interesse daran, psychischen Zuständen malerisch Ausdruck zu verleihen – führte bereits im Jahr 1906 zu einer ersten Serie kleinformatiger abstrakter Bilder. Diese sollte den Anfang einer Schaffensperiode markieren, die später in einer großformatigen Serie, die schließlich insgesamt 193 Bilder – die meisten davon abstrakt – umfasste, mündete und damit ihr zentrales Œuvre darstellt. Während der Arbeit an ihrer Werkserie wichen die zunächst organischen Gebilde zunehmend geometrischen Formen. Erst Mitte der 1980er-Jahre präsentierte der schwedische Kunsthistoriker Åke Fant einige Werke der 1944 verstorbenen Malerin und stellte sie an die Seite weiterer Pioniere der abstrakten Kunst wie etwa Mondrian, Picabia und eben auch Kandinsky.
In der Ausstellung „Träume von der Zukunft“ werden erstmals umfangreich Werke der Schwedin af Klint und des zuletzt in Frankreich lebenden und dort 1944 verstorbenen Kandinsky gegenüber gestellt und vereint. Damit wird den Besuchenden die Möglichkeit gegeben, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und auch Notizen miteinander vergleichend zu betrachten. Und so unterschiedlich ihre Lebenswege auch sein mochten: Die visionäre Künstlerin und der Expressionist gelten als Wegbereiter der abstrakten Kunst und einer Zukunft, zu der ihre Kunst den Weg weisen sollte.
Ausstellungslaufzeit: 16. März bis 11. August 2024