Grabmale auf dem Nordfriedhof

Sechs Grabmale, wo bekannte Düsseldorfer Persönlichkeiten ruhen

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Wir stellen euch besondere Grabmale auf Düsseldorfer Friedhöfen vor

Friedhöfe und ihre Grabmale sind nicht nur die letzte Ruhestatt Verstorbener, sondern auch Zeitzeugnis verschiedener Epochen. Eindrucksvolle Skulpturen reihen sich neben einfache Grabsteine, aufwendige Bepflanzungen treffen auf verlassen wirkende Gräber und in Stein gemeißelte Abschiedsworte erinnern an die Verstorbenen. Friedhöfe sind voller Geschichten. Wir haben für euch sechs Grabstätten herausgesucht, die es wert sind, besucht zu werden.

Die Kapelle des Südfriedhofs, davor grüne Wiese und darüber knallblauer Himmel.
Die Kapelle des Südfriedhofs, der an den Volksgarten grenzt. (Foto: Düsseldorf Tourismus)

Die Toten Hosen – Südfriedhof

„Youʼll never walk alone“ – die Fußball-Hymne erklingt am Ende jedes Tote-Hosen-Konzerts. Und sie steht als Inschrift auf dem schwarzen Grabstein, der die Ruhestätte des Hosen-Fahrers Uwe Faust schmückt. Er ist der erste, der auf dem Grabfeld, das die Band 2001 auf dem Südfriedhof kaufte, beigesetzt wurde. 2015 folgte Hosen-Manager Jochen Hülder, ein Jahr später der Ex-Toten-Hosen-Drummer Wolfgang „Wölli“ Rohde. Die Musiker und ihre Crew betrachten sich als Familie, auch über den Tod hinaus.

Gräber auf dem Alten Golzheimer Friedhof, im Vordergrund eine Wiese mit Blümchen.
Der Alte Golzheimer Friedhof wurde von Maximilian Weyhe gestaltet. (Foto: Melanie Zanin)

Maximilian Friedrich Weyhe – Golzheimer Friedhof

Ohne ihn gäbe es weder den Hofgarten noch den Schlosspark Benrath. Maximilian Weyhe war einer der namhaftesten Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts. Für Düsseldorf plante er insgesamt 25 Gartenanlagen, darunter den Schwanenspiegel und den Kö-Graben. Auf dem Golzheimer Friedhof, der zu den bedeutendsten kulturhistorischen Friedhofsanlagen in Nordrhein-Westfalen zählt, fand der geborene Bonner 1845 seine letzte Ruhe. 

Die Kapelle des Nordfriedhofs, leicht versteckt hinter Baumkronen.
Ursprünglich nannte man den Nordfriedhof „Hinter dem Tannenwäldchen“. (Foto: Melanie Zanin)

Fritz Henkel – Nordfriedhof

Fritz Henkel war ein Visionär. Er gründete nicht nur den Waschmittel- und Klebstoffkonzert Henkel, sondern ließ bereits einige Jahre vor seinem Ableben 1930 eine Grabanlage errichten. Das offene Bauwerk erinnert an einen Tempel, der von einer Glaskuppel überdacht ist. Im Innenraum  befindet sich eine Frauengestalt aus weißem Marmor. Zu finden auf dem Nordfriedhof.  

Rosemarie Nitribitt – Nordfriedhof

Sie kannte ihre Geheimnisse, sie sah in ihre Abgründe. Rosemarie Nitribitt verkehrte mit bedeutenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Vermutlich wurde ihr dies zum Verhängnis – 1957 fand man die Edelprostituierte im Alter von 24 Jahren erwürgt in ihrem Frankfurter Appartement. Um ihr Ableben ranken sich viele Gerüchte, ihre Geschichte inspirierte zu mehreren Spielfilmen und einem Musical. Die gebürtige Düsseldorferin ruht auf dem Nordfriedhof.

Andreas Achenbach – Nordfriedhof

Bereits im Alter von zwölf Jahren wurde Andreas Achenbach Schüler der Düsseldorfer Kunstakademie. Vier Jahre später beeindruckte er mit einer „Ansicht des alten Akademiegebäudes“ die Kunstwelt. Achenbach entwickelte sich zu einem herausragenden Vertreter der europäischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und prägte die Düsseldorfer Malerschule entscheidend mit. Er starb 1910 in Düsseldorf. Über seinem Ehrengrab auf dem Nordfriedhof wacht ein trauender Engel des Bildhauers Karl Janssen.

Das Kolombarium des Friedhofs Heerdt.
Das Kolombarium auf dem Friedhof Heerdt wurde 2022 eingeweiht. (Foto: Melanie Zanin)

Kay und Lore Lorentz – Friedhof Heerdt

Im Hinterzimmer einer Düsseldorfer Kneipe gründeten Kay und Lore Lorentz 1947 das „Kom(m)ödchen“, das heute – geleitet vom gemeinsamen Sohn Kay – zu den renommiertesten Kleinkunstbühnen Deutschlands gehört. Lore Lorentz selbst stand mit mehr als 40 Programmen im Rampenlicht. Sie wurde zur „Grand Dame“ des deutschen Kabaretts und galt vielen Nachwuchskünstler*innen als Lehrmeisterin und Vorbild. Das Ehepaar liegt in Heerdt begraben.

Tipp: Die aktuelle Ausstellung des Kunstpalast „Tod & Teufel“ beschäftigt sich nicht nur mit dem Tod, sondern mit dem Horror der diesem innewohnt. 120 Werke sind ausgestellt von Skulpturen über Gemälde bis hin zu popkulturellen Artefakten wie Mode und Filmplakate. Die Ausstellung läuft bis zum 21. Januar 2024.


Alle Fotos (bis auf Südfriedhof) mit freundlicher Genehmigung des Friedhofsamt Düsseldorf, Fotos: Melanin Zanin.

Der Beitrag (von 2020) wurde anlässlich der „Tod & Teufel“-Ausstellung aktualisiert.

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