Eine Auswahl aktueller Ausstellungen & Highlights in Düsseldorfer Museen und Sammlungen.
Kunstsammlung NRW | K20 Grabbeplatz
Yoko Ono. Music of the Mind
Ab 28. September 2024 bis 16. März 2025
Die umfassende Einzelausstellung von Yoko Ono im K20 ist in einer Kooperation mit der Tate Modern entstanden. Über Jahrzehnte stand ihr Werk im Schatten ihrer Ehe mit John Lennon, zumindest für ein breiteres Publikum. Dabei war Yoko Ono lange davor bereits eine eigenständige Künstlerin. Ono ist eine Pionierin der frühen konzeptuellen und partizipativen Kunst, des Films und der Performance, eine gefeierte Musikerin und engagiert sich auf beeindruckende Weise für den Weltfrieden. Im K20 sind Werke aus sieben Jahrzehnten zu sehen. Es werden über 200 Ausstellungsobjekte gezeigt, beginnend mit Arbeiten aus den 1950er Jahren bis heute. Zu sehen sind Installationen, Filme, Fotografien und weitere Werke aus der multidisziplinären Praxis der Künstlerin.
Kunstsammlung NRW | K21 Ständehaus
Lars Eidinger. O Mensch
Bis 26. Januar 2025
Es ist die erste monografische Ausstellung des Schauspielers, DJs und Künstlers Lars Eidinger − in einem Museum. Auf der Bel Etage des K21 sind Fotografien und einige Videos ausgestellt, die zwischen 2018 und 2024 entstanden sind. Dem Titel der Ausstellung Rechnung tragend, stehen Menschen im Mittelpunkt. Man erkennt die abgebildeten Personen nicht, denn Eidinger hat sie ohne ihr Wissen, meist mit seinem Handy aufgenommen. Es sind müde, erschöpfte, manchmal obdachlose Menschen. Es sind Ecken und Winkel in Metropolen wie New York, Seoul oder Tokio, die kein Glamour versprühen. Oder wie der Autor Simon Lars es 2019 ausdrückte: „Symbolbilder einer erschöpften Zeit.“
Kunstpalast
Gerhard Richter. Verborgene Schätze
Bis 2. Februar 2025
Es sind vor allem Werke aus Privatsammlungen, die im Kunstpalast zu sehen sind. Gezeigt werden über 120 Arbeiten aus allen Schaffensphasen und Werkgruppen Gerhard Richters. Viele wurden noch nie, die meisten selten in der Öffentlichkeit ausgestellt. Es ist die umfassendste Gerhard-Richter-Ausstellung in Deutschland seit zehn Jahren. Möglich ist „Verborgene Schätze“ auch, weil das Rheinland Richters Wahlheimat ist. Einst war er Student der Düsseldorfer Kunstakademie, später wurde er dort Professor. Viele private Sammler*innen leben noch im Rheinland und haben ihre „Schätze“ zur Verfügung gestellt. So finden sich in der Ausstellung Werke aus den frühen 1960er Jahren bis hin zu seinen letzten Gemälden von 2017, dem Jahr in dem Richter beschloss aufzuhören.
Too much Future
Bis 5. Januar 2025
Der Kunstpalast wurde reich beschenkt – von Florian Peters-Messer. Der Kunstsammler und Immobilienunternehmer aus Viersen hat dem Museum mehr als 300 Werke überlassen, von denen einen Auswahl zu sehen ist. „Florian Peters-Messers Interesse gilt Werken, die mit unseren Sehgewohnheiten brechen und das Verständnis von Kunst grundlegend hinterfragen. Dank der Schenkung wird unsere Sammlung der Gegenwartskunst wesentlich um kritische, politische Positionen erweitert und nach vorne gebracht“, so Felicity Korn, Leiterin der Sammlung Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts und Co-Kuratorin von „Too Much Future. Zu sehen ist Gegenwartskunst beispielsweise von Andrea Bowers, Sophie Calle und Thomas Hirschhorn sowie Werke junger Künstler*innen wie von Harry Hachmeister über Henrike Naumann zu Sophia Süßmilch.
NRW-Forum
Superheroes
Bis 11. Mai 2025
Der Titel sagt eigentlich schon alles: Willkommen im Universum der Superheld*innen! Von Batman und Joker über Manga und Anime bis hin zu Politik und Propaganda: Die Schau demonstriert in insgesamt elf Themenbereichen die Vielfalt des Genres. Neben zahlreichen Comic-Heften werden Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys sowie Filmausschnitte und Medienkunstinstallationen gezeigt. Auf über 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden über 1.600 Exponate gezeigt. Marvel und DC dürfen mit Batman und Superman nicht fehlen, aber auch Sailor Moon und My Hero Academia sowie EXO und Fury aus dem YouNeek YouNiverse. Roye Okupe ist Gründer von YouNeek Studios und sein Anliegen ist, Superheld*innen zu kreieren, die von der afrikanischen Geschichte, Kultur und Mythologie inspiriert sind.
Licht und Schatten
Bis 27. Oktober 2024
In der sechsten Ausstellung mit dem Titel „Licht und Schatten“ zeigt der Kunstpalast fotografische Arbeiten aus der Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf von Janice Guy, Martina Sauter, Elger Esser, Anna Vogel, Eileen Quinlan und Frauke Dannert. Alle Positionen verhandeln die Grenzen und Möglichkeiten der Fotografie und fächern die vielen Schattierungen des Mediums auf.
KIT – Kunst im Tunnel
Der rote Faden – Follow the Thread
Bis 15. September 2024
Wolle, Stickgarne, Acrylfäden, Teppichgrund und Markisenstoff bilden auf Materialebene die Grundlage der Ausstellung, deren Faden man wörtlich folgen kann. Auf weniger gegenständlicher Ebene assoziiert man damit Orientierung, etwas, das die Dinge im Äußeren und Inneren zusammenhält, dem wir folgen können. Vier Künstler*innen stellen ihre Werke und Interpretationen im KIT aus.
Kunsthalle: Sheila Hicks „In Hülle und Fülle“ (2023) // (Foto: Oliver Roura)
Kunsthalle
Sheila Hicks
Bis 23.02.2025
In Zusammenarbeit mit dem Josef Albers Museum Quadrat Bottrop zeigt die Kunsthalle die erste große Einzelausstellung der US-amerikanischen Künstlerin Sheila Hicks in Deutschland. Hicks studierte bei Josef Albers an der Yale School of Art in den 1950er Jahren, seitdem beschäftigte die Künstlerin sich mit der Frage „Was kann man mit einem Faden machen?“ Nicht uninteressant ist in dem Zusammenhang, dass Josef Albers seine Ehefrau Anni am Bauhaus Weimar kennenlernte, wo diese in der Weberei der Textilwerkstatt studierte und später auch zeitweise die Leitung hatte. Sheila Hicks hat sehr unterschiedliche Techniken entwickelt, Textil, Farbe und Struktur in ihren Arbeiten umzusetzen. In der Kunsthalle zeigt man aktuelle Werke, die an die Ausstellung im Josef Albers Museum anschließen, wo auf 700 Quadratmetern die große Retrospektive zu sehen ist.
Eunbi Oh. Schaum im Nebel
Bis 27.10.2024
Im Rahmen von „Mur Brut“ zeigt Eunbi Oh die Installation „Schaum im Nebel“. Die entstandene Raumsituation erscheint zunächst vertraut, erst auf den zweiten Blick werden Unstimmigkeiten deutlich. Eunbi Oh stellt Ordnung und Chaos metaphorisch gegenüber und fragt mit Schaum im Nebel nach unserer Beziehung zu Realität und Wahrheit.
Eunbi Oh absolvierte 2023 ihren Abschluss an der Kunstakademie Düsseldorf bei Proferssorin Dominique Gonzalez-Foerster.
Sammlung Philara
Cutting the Puppeteer’s Strings
20. Oktober 2024 bis 1. Juni 2025
Die Sammlung Philara präsentiert mit „Cutting the Puppeteer’s Strings“ eine umfassende Gruppenausstellung zum Thema Puppenspiel, Marionettentheater und Artverwandtes. Die Werke stellen, mitunter auf humorvolle Weise, Fragen nach unseren Handlungsmöglichkeiten auf privater oder politischer Ebene und laden zum Umdenken ein. Die Ausstellung vereint Werke aus der Sammlung Gil Bronners, Leihgaben und Neuproduktionen speziell für die Ausstellung, die durch eine Kooperation mit dem Marionettentheater in Düsseldorf ergänzt werden.
Julia Stoschek Foundation
Lynn Hershman Leeson. Are Our Eyes Targets?
Bis 2. Februar 2025
Die Julia Stoschek Foundation präsentiert mit „Are Our Eyes Targets?“ die erste Einzelausstellung der renommierten Medienkunstpionierin Lynn Hershman Leeson in Düsseldorf. Die Ausstellung erstreckt sich über die gesamte zweite Etage und präsentiert Videos, Fotocollagen sowie interaktive und Mixed-Media-Installationen, die einen Einblick in die bahnbrechende Praxis der Künstlerin geben.
Digital Diaries
Bis 2. Februar 2025
Die Gruppenausstellung „Digital Diaries” untersucht, wie insgesamt 16 Künstlerinnen seit den 1970er-Jahren bis heute mit persönlichen Aufzeichnungen experimentiert haben. Inspiriert von der Sechs-Kanal-Installation „The Electronic Diarie of Lynn Hershman Leeson“, die parallel in der JSF Düsseldorf zu sehen ist, versammelt „Digital Diaries“ Videos, Fotografien, Videoskulpturen und Mixed-Media-Arbeiten, die sich mit intimen Erfahrungen von Künstlerinnen auseinandersetzen.
Langen Foundation
Toika. Pink Noise
Bis 16. März 2025
Troika ist eine deutsch-französische Künstler*innen-Gruppe, die sich damit auseinandersetzt, wie technischer Fortschritt uns beeinflusst. Die Langen Foundation zeigt neue Installationen und weitere Arbeiten unter dem Titel „Pink Noise“. Troika möchte erkunden, wie unsere Wahrnehmung der „Natur“ auf die Frequenzen und Spektren der digitalen Medien geeicht ist. „Pink Noise“ bezieht sich dabei auf einen akustischen Zustand, der alle Frequenzen des hörbaren Spektrums enthält.
Museum Insel Hombroich
Hildegard und Erwin Heerich. Gleichklang in Autonomie
Bis 23. Februar 2025
Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit entwickelte Hildegard Heerich an der Seite ihres Mannes, dem Künstler und Akademieprofessor Erwin Heerich, ein eigenständiges künstlerisches Werk, das bis heute noch zu entdecken ist. Ausgehend von frühen Kollaborationen, in deren Rahmen sie Zeichnungen Erwin Heerichs in eigenwillige Stoffbilder übersetzte, emanzipierte sie sich mit ihren abstrakten Textilcollagen zunehmend von ihm und fand zu einer eigenen, selbstbewussten Bildsprache.
Info: Die beiden größten Ausstellungspavillons werden saniert. Das Labyrinth und das Zwölf-Räume-Haus erhalten ökologische Erdwärme-Heizungen und neue Dächer. Darüber hinaus wird ein barrierefreier Zugang zum Museum angelegt. Daher sind einige Bereiche sind gesperrt und nicht alle Ausstellungsgebäude geöffnet.
Tipp: Alle Düsseldorfer Museen und Sammlungen mit ihren Ausstellungen, Terminen und weiteren Informationen findet ihr hier.
Aufmacherfoto: Lars Eidinger. O Mensch: Installationsansicht im K21 (Foto: Achim Kukulies)
(Wir bemühen uns um Richtigkeit aller Termine, können aber keine Gewähr übernehmen.)