Sechs Orte, die euch immer an Düsseldorf erinnern werden

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Sechs Orte, die euch immer an Düsseldorf erinnern werden

Architektur-Ikonen unter sich

Düsseldorf hat viele Architektur-Ikonen und es werden immer mehr. Unsere Auswahl lässt den Düsseldorfer*innen aus ganz unterschiedlichen Gründen das Herz aufgehen.

St. Lambertus-Basilika

St. Lambertus ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der historischen Altstadt. Ihr Kirchweihfest bildet den spirituellen Hintergrund zu einem bis heute sehr beliebten weltlichen Vergnügen, der Rheinkirmes. Die dreischiffige Hallenkirche, im Stil der niederrheinischen Backsteingotik erbaut, wurde 1288, dem Jahr der Stadterhebung, gegründet. Ihr heutiges, ikonisches Aussehen ist die Folge eines Brandes im Jahre 1815, der den Turmhelm zerstörte. Bei der Erneuerung wurde vermutlich zu frisches, feuchtes Holz benutzt, daher verdrehte sich das Dach. Der Legende nach soll jedoch der Teufel den Kirchturm verdreht haben, als er versuchte, die Kirche herauszureißen.

Rheinturm

Der Rheinturm ist nicht nur das bekannteste Wahrzeichen Düsseldorfs, sondern auch das mit dem größten Spaßfaktor. Mit dem Aufzug und einer Geschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde die 168 Meter bis zur Aussichtsplattform zurückzulegen und weitere 4,5 Meter bis zu der Ebene emporzuschweben, auf der sich heute das Restaurant Qomo befindet, ist an sich schon ein Erlebnis. Doch damit nicht genug, denn in luftiger Höhe geht es rund: Bei Sushi und marmoriertem Wagyu-Rind gleitet im Qomo das Düsseldorf-Panorama innerhalb von 72 Minuten an euch vorbei – in diesem Zeitraum dreht sich das Restaurant einmal um die eigene Achse. Euren Sundowner-Drink könnt ihr euch aber wahlweise auch in der Bar & Lounge M 168 auf der Aussichtsebene genehmigen. Erbaut wurde das mit insgesamt 240,50 Metern höchste Bauwerk Düsseldorfs in den Jahren 1979 bis 1982 als Fernsehturm. Um einen Überblick über die geografischen Gegebenheiten der Stadt zu bekommen, gibt es keinen besseren Ort: MedienHafen, Altstadt, Hofgarten, Königsallee und der Rhein mit seiner Brückenfamilie – Düsseldorf ist auch aus der Vogelperspektive wunderschön!

Kuhna-Mauer

Die Kuhna-Mauer, die sich rechts und links der Rheinufer-Treppe anschließt hat mit ihren hunderttausenden bunten, flirrenden Farbpunkten aber nicht weniger Widererkennungswert. „Rivertime“ ist der offizielle Titel der Arbeit. Als der Künstler und Kunstprofessor Hermann-Josef Kuhna das Mural 1997 gemeinsam mit seinen Student*innen an die Seitenwände der Treppe am Burgplatz und die angrenzende Rheinmauer tupfte, wirkte es ansteckend fröhlich. 20 Jahre später war das Kunstwerk teilweise verschmutzt und beschmiert, sodass die freundliche Wirkung nachließ. Kuhna selbst regte an, die Acrylfarben durch Fliesenkeramik zu ersetzen, um zukünftig Vandalismus vorzubeugen. 2017 wurde „Rivertime“ nach dieser Idee restauriert und verwandelte sich vom Mural zum Mosaik. Kurz darauf verstarb der Künstler. Sein Werk wird nun noch lange weiterleben und leuchtet durch den keramischen Glanz der Fliesen jetzt doppelt schön.

Bauten am Gustaf-Gründgens-Platz:
Düsseldorfer Schauspielhaus, Dreischeibenhaus & Kö-Bogen 2

Die strahlend weiße, organisch geschwungene Fassade des Düsseldorfer Schauspielhauses ist unverwechselbar. Errichtet wurde es von 1965 bis 1969 nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Bernhard Pfau, der sich mit seinem Entwurf gegen den Stararchitekt Richard Neutra aus Los Angeles durchsetzte. Das Haus bildet  die gestalterische Antithese zum benachbarten Dreischeibenhaus. Als Zeugnis des Wirtschaftswunders wuchs dieses in den Jahren 1957 bis 1960  in den Himmel. 94 Meter hoch ist der aus drei versetzten Scheiben bestehende modernistische Glas-Stahl-Bau – eine schwindelerregende Höhe für damalige Verhältnisse. Der progressive Entwurf bescherte den Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg internationale Aufmerksamkeit und hat bis heute nichts von seinem modernistischen Reiz eingebüßt. Im Gegenteil: Durch die Neugestaltung des Gustaf-Gründgens-Platzes zwischen Düsseldorfer Schauspielhaus und Schadowstraße durch das renommierte Düsseldorfer Architekturbüro Ingenhoven hat die Umgebung an Attraktivität gewonnen. Neu hinzugekommen sind eine Markthalle mit begehbarem begrünten Dach nach dem Vorbild des New Yorker Lincoln Centers und ein mit acht Kilometer Buchenhecken begrünter Gebäudeblock mit abgestufter Wand gegenüber, der Kö Bogen II. Im Zusammenspiel mit dem Dreischeibenhaus und dem Schauspielhaus ist hier ein neuer architektonischer Dreiklang gelungen, der von den Düsseldorfer*innen begeistert aufgenommen wurde. Sehr instagramable!

Gehry-Bauten

Ein Meisterwerk, das schon fast zum Sinnbild des modernen Düsseldorf geworden ist: Der Neue Zollhof des US-amerikanischen Architekten Frank O. Gehry steht für den Strukturwandel des Düsseldorfer Hafens und für den architektonischen Aufbruch in der Landeshauptstadt. Pünktlich zur Jahrtausendwende ergänzte das expressive Gebäudeensemble die Liste der Düsseldorfer Wahrzeichen. Gehry schuf drei skulpturale, organisch geformte Bauten, die sich keiner Geometrie unterwerfen und sich zudem in Materialität, Höhe und Formensprache unterscheiden. Besonders kontrastreich sind die drei Fassaden: Klinker trifft hier auf Edelstahl und strahlend weißen Putz. Doch nicht nur als Freund*innen der Architektur kommt ihr am Neuen Zollhof auf eure Kosten: Zwei Restaurants im Erdgeschoss der Gehry-Bauten, die Meerbar und das Rocca 800 °C, sorgen auch für kulinarische Genüsse. 

Das Riesenrad

Die Kirmes ist bei den feierfreudigen Düsseldorfer*innen (neben dem Karneval) ein fester Termin im Jahreskalender. Wenn im Juli die Schausteller*innen mit ihren großen Transportern auf den Rheinwiesen anrücken und am Oberkassler Ufer, vis-à-vis der Altstadt, die Rheinkirmes aufbauen, beginnen die Augen der Einheimischen zu leuchten. In den nächsten zehn Tagen dann dreht sich das Riesenrad am Rhein – und in Düsseldorf alles ums Vergnügen. Auch wenn ihr keine ausgewiesenen Rummelplatz-Junkies seid – eine Fahrt mit dem Riesenrad sei euch wärmstens empfohlen. Denn wenn euch die Gondel in schwindlige Höhe gebracht hat, habt ihr einen Großteil der Düsseldorfer Architektur-Ikonen im Blick: den Rheinturm, die Gehry-Bauten, die St. Lambertus-Basilika und das Dreischeibenhaus. Da diese anderthalb Wochen nach Ansicht der Locals immer viel zu schnell zu Ende gehen, gibt es noch eine zweite Gelegenheit, das Stadtpanorama aus 55 Metern Höhe zu genießen: Im Herbst und über den Winter wird ein Riesenrad fest am Burgplatz installiert, in dem ihr in beheizten Gondeln kreist. Insbesondere zur Zeit des Weihnachtsmarktes eine hochromantische Angelegenheit!

Dieser Beitrag ist gefördert durch REACT-EU.

Titelbild: Düsseldorf Tourismus

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