La vie en crevette rose
Das Frankreichfest steht vor der Tür und da darf die französische Küche nicht fehlen. Austern, Crevettes roses, Champagner und Crêpes Suzette sind nur ein paar Basics. Die französische Küche ist facettenreich und vieles wird rund um das Frankreichfest angeboten . Aber auch den Rest des Jahres müsst ihr in Düsseldorf keineswegs auf das Savoir-vivre verzichten. Von Flingern über die Carlstadt bis nach Oberkassel gibt es einige Lokale mit Bistro-Charakter. Für alle, die von Bouillabaisse, Etageren voller Meeresfrüchte und Crème brûlée nicht genug bekommen können, haben wir sechs Restaurants herausgesucht.
Bistro Fatal
Umgeben von ansehnlichen Altbauten und der in Flingern üblichen Geschäftigkeit liegt das Bistro Fatal an der Hermannstraße. Auf der Karte finden sich typische Repräsentanten für französische Küche wie Austern, Crevettes roses, Burgunder Schnecken und Tartar de Bœuf, aber auch Kreationen wie offene Ravioli mit einer Füllung vom schwäbisch-hällischen Landschwein. Je nach Saison wird das Menü ergänzt. Im Spätherbst kann es der Muschelmittwoch sein, an dem Moules de Bouchot serviert werden. Im Frühjahr vielleicht ein exquisites Rhabarber Dessert. Ein Blick auf die aktuelle Karte lohnt sich, beispielsweise um vegetarische Spezialitäten zu entdecken. Betrieben wird das Bistro von Sarah und Alexandre Bourgueil − ja genau, dem Sohn von Sternekoch Jean-Claude Bourgueil. Das gehobene Niveau im Fatal wird ebenso gepflegt wie das Flair, das gastfreundlich und gleichzeitig lässig ist. Wer Lust auf Savoir-vivre in Flingern hat, sollte vorab reservieren.
Café de Bretagne
Das Café de Bretagne ist ein charmantes Bistro an der Benrather Straße, das sich auf bretonische Spezialitäten und Meeresfrüchte spezialisiert hat. So findet sich auf der Speisekarte die Galette, ein hauchdünner Buchweizenpfannkuchen, der an einen Crêpe erinnert, aber vor allem mit herzhaften Zutaten gefüllt ist. Hummer, Muscheln und Austern kommen direkt aus Frankreich und werden in der mit Eis bedeckten Frischetheke präsentiert. Ein Highlight der Speisekarte ist zum Beispiel „La Choucroute de la mer“ aus Fischmedaillons, Kartoffeln und Muscheln auf Sauerkraut. Doch nicht nur kulinarisch lässt das Café de Bretagne keine Wünsche offen. Auch atmosphärisch fühlt man sich vor allem im Sommer wie im Urlaub in Frankreich. Einfach bei einem Café Crème draußen sitzen und das Treiben auf dem Carlsplatz beobachten.
La Bouillabaisse
La Bouillabaisse ist der ewige Geheimtipp – zumindest gefühlt. Dabei befindet sich das französische Restaurant bereits seit 20 Jahren an der Neustraße in der Altstadt. Seitdem hat sich die Speisekarte kaum geändert. Und das ist auch gut so. Mit nur 15 Sitzplätzen ist La Bouillabaisse heiß begehrt, daher ist eine Reservierung dringend empfohlen. Das Signature Piece auf der Karte ist die namensgebende südfranzösische Fischsuppe, begleitet von einer feinen Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten. Besonders empfehlenswert sind der gegrillte Wolfsbarsch, Moules frites und das modern interpretierte Carpaccio von der Dorade. Die Menüauswahl ist zwar klein, dafür überzeugen die frischen Zutaten und die kompetente Zubereitung der feinköstlichen Gerichte.
Robert.
Das im Jahr 2018 eröffnete französische Restaurant an der Rheinpromenade war von vorneherein als das letzte Projekt der Düsseldorfer Kochlegende Robert Hülsmann geplant – mit Betonung auf dem Satzzeichen: Robert Punkt. Was so viel bedeutet wie: Das war’s! Es reicht! Damit sollte Hülsmann richtiger liegen, als uns lieb ist. Zwar lautet das Motto nach wie vor: „Hier kocht der Alte noch selbst.“ Aber nachdem er im Mai 2021 verstarb, ist es zu einer Reminiszenz geworden. Denn seitdem führt Michael Geisner die Brasserie als Inhaber und Küchenchef weiter. Kulinarisch hat er nichts Wesentliches geändert. Stets eine Empfehlung sind die kleine Bouillabaisse mit Aioli, Gruyère und Croûtons sowie die original provenzalische Lammkeule mit Flagolets oder der glacierte Schweinebauch mit Coquille St. Jacques, Hummerkrabben und schwarzem Bohnenpüree. Die Dessertkarte ist ebenso exquisit und punktet beispielsweise mit einem Mille-feuille mit Beeren und Crème. Der Genuss endet jedoch nicht bei der französischen Küche, sondern erstreckt sich auf das authentische Interieur der Brasserie und erweitert sich bei guter Wetterlage auf die Terrasse mit pittoreskem Blick auf den Rhein.
Münstermann Kontor
Seit 2004 ist das Münstermann Kontor eine Institution in der Restaurantszene Düsseldorfs. Meistens voll besetzt, herrscht rege Betriebsamkeit und dennoch ist der Wohlfühlfaktor hoch. Dabei fing alles mit einem simplen Marktstand für Eier an, damals 1885. Es folgte im Jahr 1921 das erste Feinkostgeschäft an der Hohen Straße, wo schließlich auch das Münstermann Kontor seinen Standort fand. Auf der regelmäßig wechselnden Speisekarte sind Klassiker der Bistroküche wie Provenzalische Fischsuppe, Steak Frites und Crème brûlée. Es sind aber nicht nur Highlights der French Cuisine, sondern auch andalusische Gazpacho, Vitello Tonnato und Düsseldorfer Senfrostbraten auf der Karte zu finden. Diese Vielfalt europäischer Klassiker gepaart mit hoher Küchenkompetenz brachte dem Kontor einen „Bib Gourmand“ für das beste Preisleistungsverhältnis im Guide Michelin ein. Eine gute Adresse, so viel steht fest. Zu beachten sind die Öffnungszeiten von zwölf bis 20 Uhr, und dass für mittags keine Reservierungen entgegengenommen werden.
Brasserie Hülsmann
Auf der anderen Rheinseite, direkt am Oberkasseler Belsenplatz, liegt die Brasserie Hülsmann. Die bietet eine gelungene Mischung aus französischer Küche und regionalen Spezialitäten. Gehobene Kulinarik trifft auf die bodenständige Tradition gutbürgerlichen Genusses. Die Andouillette, eine französische Wurstspezialität aus Innereien, unterstreicht die französische Küche, wohingegen das Hühnerfrikassee mit Reis „wie bei Oma“ die Regionalität hervorhebt. Die Geschäfte der Brasserie führt Jennifer Hülsmann, Tochter des 2021 verstorbenen Robert Hülsmann. Das Know-how aus mehreren Jahrzehnten Gastronomieerfahrung ist in jedem Detail erlebbar. Die Tische sind in langen Reihen angeordnet, klassisch eingedeckt in weißer Tischwäsche. Die Wahrscheinlichkeit mit den Tischnachbar*innen ins Gespräch zu kommen ist hoch, denn man sitzt dicht beieinander. Reservieren kann man nicht, was je nach Tageszeit zu Wartezeiten führt.
Text: Visit Düsseldorf
Fotos: Visit Düsseldorf/Duy Tran; außer Bildmotiv Bistro Fatal: Bistro Fatal.
Aufmacherfoto: Das Robert. an der Rheinuferpromenade.
(Wir bemühen uns um Richtigkeit aller Angaben, können aber keine Gewähr übernehmen.)