Aktuelle Ausstellungen in Düsseldorf im Überblick

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Eine Auswahl aktueller Ausstellungen & Highlights in Düsseldorfer Museen und Sammlungen.

Kunstsammlung NRW | K20 Grabbeplatz

Chagall
Bis 10. August 2025
Der russisch-französische Maler Marc Chagall ist ein Ausnahmetalent der Moderne und zählt zu den wichtigsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts. Seine fantastisch-poetischen Bildwelten und deren Motive sind bis heute rätselhaft, deren intensive Farbigkeit außergewöhnlich. Die Ausstellung im K20 rund 120 Gemälde und Papierarbeiten aus allen Schaffenszeiten des Künstlers. Ein Schwerpunkt liegt auf den frühen Arbeiten, die zwischen 1910 und 1923 entstanden sind. Deutlich zeigen sich hier die Einflüsse der Avantgarden auf das Werk Chagalls aber auch die gesellschaftskritische und bisweilen dunkle Seite seines Werks. Die Ausstellung veranschaulicht zudem die Entwicklung des Künstlers und seiner Motive bis in die 1980er Jahre, in denen er mit der leuchtenden Farbigkeit seiner Bilder ein breites Publikum begeisterte.


Credits
Marc Chagall in Sankt Petersburg, 17. Juni 1910, © DR, Archives Marc et Ida Chagall, Paris, 2024
Marc Chagall, Der Geiger, 1911, Le violoniste, Öl auf Leinwand, 94,5 × 69,5 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

kunstsammlung.de

Kunstsammlung NRW | K21 Ständehaus

Bracha Lichtenberg Ettinger
Bis 31.8.2025
Das K21 gibt als erste deutsche Institution gibt K21 einen Überblick über das Werk der 1948 in Tel Aviv geborenen Bracha Lichtenberg Ettinger. Lichtenberg ist Malerin, Psychoanalytikerin, Philosophin und Friedensaktivistin. Sie findet in Deutschland erst jetzt größere Bekanntheit erlangt, weil sie sich lange bewusst dagegen entschied hierzulande auszustellen. Grund dafür war ihre intensive Auseinandersetzung mit dem Land ihrer Vorfahren. Im ganzen Werk hallen die unaufgelösten historischen Spannungen zwischen Israel, Palästina und Deutschland nach – verbunden mit einem Bewusstsein für Verletzlichkeit, wechselseitige Abhängigkeit und die Vorläufigkeit jedes sicheren Aufenthaltsortes.

Credit
Bracha Lichtenberg Ettinger, Eurydice – Halala n.1, 2017-2022, Öl auf Leinwand, 50 x 50 cm, Courtesy the Artist and Richard Saltoun Gallery, London, Rome and New York, © BRACHA

kunstsammlung.de

Kunstpalast

Mama. Von Maria bis Merkel
Bis 3. August 2025
Freudig ausgerufen, gemeckert, schnell gesprochen oder in die Länge gezogen – beim Wort „Mama“ haben alle augenblicklich einen Sound im Ohr. Die Ausstellung im Kunstpalast widmet sich den vielfältigen Vorstellungen davon, was es heißt eine Mutter zu haben, zu werden oder zu sein. Der Blick richtet sich auf die gesellschaftlichen Erwartungen, die seit jeher das Muttersein beeinflussen und sich in Kunst, Kultur und Alltag niederschlagen. Gezeigt werden neben Malerei und Skulptur, Videoinstallationen und Fotografie auch Dinge des täglichen Gebrauchs sowie Musik und Werbung.

Credit
Mutter Angela: Der Spiegel, Ausgabe Nr. 39 (2015)
Alice Neel:The Family, 1980; Sprengel Museum Hannover: Leihgabe aus Privatbesitz beschnitten

ELias Sime. ECHO የገደል ማሚቶ
Bis 1. Juni 2025
In einer ersten groß angelegten Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum stellt der Kunstpalast den äthiopischen Künstler Elias Sime vor. Aus Alltagsgegenständen und ausrangierten Elektronikkomponenten fügt er großformatige Reliefs zusammen. Verflochtene Drähte, neu arrangierte Tastaturelemente und collagierte Motherboards werden zu ornamentalen, abstrakten oder figurativen dreidimensionalen Bildern.

Credit
TIGHTROPE. Behind the Processor, No. 6, 2022, (Detail)
Privatsammlung, Foto: Jonathan de Waart, FAA Photography & Design, Courtesy des Künstlers und GRIMM, Amsterdam | London | New York.
Porträt Elias Sime, Foto: Anne Orthen

Mythos Murano in der Glassammlung Kunstpalast
Bis 5. Oktober 2025
Die Glassammlung im Kunstpalast wurde umfassend modernisiert und stellt über 1.000 Exponate aus der rund 13.000 Objekte umfassenden Kollektion aus. Es ist eine der weltweit größten Glassammlungen und gibt Einblicke in die Geschichte der Glaskunst von der Antike über das Mittelalter bis hin zu zeitgenössischen Glasobjekten. In einem eigens geschaffenen Ausstellungsbereich werden außerdem jährlich wechselnde Themenausstellungen gezeigt. Den Anfang macht Mythos Murano: Seit 700 Jahren ist die kleine Laguneninsel Murano bei Venedig der Inbegriff großartiger Glaskunst. Die letzte große Blütezeit war von 1920 bis 1970, wovon der Mythos Murano heute noch zehrt. Der Kunstpalast besitzt aus diesem Zeitraum eine umfangreiche Sammlung, aus der 135 herausragende Arbeiten präsentiert werden.

Credit
Luciano Gaspari, Vase aus der „Marine“-Serie, Murano, circa 1965–1980.
Alessandro Pianon, Orangefarbenes Küken (pulcino), Murano, ca. 1960–1962 (Entwurf).

kunstpalast.de

NRW-Forum

Superheroes
Bis 11. Mai 2025
Der Titel sagt eigentlich schon alles: Willkommen im Universum der Superheld*innen! Von Batman und Joker über Manga und Anime bis hin zu Politik und Propaganda: Die Schau demonstriert in insgesamt elf Themenbereichen die Vielfalt des Genres. Neben zahlreichen Comic-Heften werden Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys sowie Filmausschnitte und Medienkunstinstallationen gezeigt. Auf über 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden über 1.600 Exponate gezeigt. Marvel und DC dürfen mit Batman und Superman nicht fehlen, aber auch Sailor Moon und My Hero Academia sowie EXO und Fury aus dem YouNeek YouNiverse. Roye Okupe ist Gründer von YouNeek Studios und sein Anliegen ist, Superheld*innen zu kreieren, die von der afrikanischen Geschichte, Kultur und Mythologie inspiriert sind.

Credit
NRW-Forum: YouNeek Studios: Fury, deren „echter“ Name im Comic Zahra Martins lautet, gehört zum YouNeek YouNiverse. Die Illustration stammt aus dem ersten Band „The Oloris – Heroes will unite“ (2024).

nrw-forum.de

KIT – Kunst im Tunnel

Melanie Loureiro. Die Verbundenheit der Kreaturen
Bis 9. Juni 2025
Melanie Loureiro hat gefräßige Raupen, zauberhafte Schmetterlinge oder mondbeschienene Nachtfalter gemalt, beklebt, mit Farbe bestäubt und mit dem Skalpell bearbeitet, bis sie übergroß und in satten Farben den Bildraum beherrschen und uns ein einzigartiges Seherlebnis bescheren. Sonnenblumen, auf denen sich Marienkäfer tummeln, drei Ameisen, die sich an einer Walderdbeere laben – das Getier auf diesen Bildern ist naturalistisch und doch abstrakt, ist seiner natürlichen Zierlichkeit enthoben. Schon der Eingangsbereich stimmt die Besucher*innen auf die Ausstellung ein. Loureiro hat gemeinsam mit der Künstlerin Klara Landwehr den Eingang in einen unterirdischen Garten verwandelt, in dem man sitzen und „Die Verbundenheit der Kreaturen“ nachwirken lassen kann.

Credit
Portrait Melanie Loureiro, Foto: Ivo Faber

kunst-im-tunnel.de

Kunsthalle

Künstlerinnen und Künstler des VdDK 1844. … und wir fangen gerade erst an.
Bis 25. Mai 2025
Der Verein der Düsseldorfer Künstler (VdDK) wurde 1844 zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfe gegründet. Er ist einer der ältesten noch aktiven Künstler*innenvereine Deutschlands. Die Ausstellung ist aber kein nostalgischer Rückblick auf 181 Jahre Vereinsgeschichte, sondern eine lebendige Momentaufnahme des aktuellen Schaffens der Mitglieder. Rund 250 Werke aus Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie und Medienkunst laden dazu ein, die umfassende Kunstproduktion des VdDK zu entdecken.

Credit
Installationsansicht Kunsthalle Düsseldorf 2025, Foto: Melanie Zanin

kunsthalle-duesseldorf.de

Sammlung Philara

Cutting the Puppeteer’s Strings
Bis 1. Juni 2025
Die Sammlung Philara präsentiert mit „Cutting the Puppeteer’s Strings“ eine umfassende Gruppenausstellung zum Thema Puppenspiel, Marionettentheater und Artverwandtes. Die Werke stellen, mitunter auf humorvolle Weise, Fragen nach unseren Handlungsmöglichkeiten auf privater oder politischer Ebene und laden zum Umdenken ein. Die Ausstellung vereint Werke aus der Sammlung Gil Bronners, Leihgaben und Neuproduktionen speziell für die Ausstellung, die durch eine Kooperation mit dem Marionettentheater in Düsseldorf ergänzt werden.

Credit
Leila Hekmat (Foto: Sammlung Philara)

philara.de

Julia Stoschek Foundation

Lynn Hershman Leeson. Are Our Eyes Targets?
Bis 6. April 2025
Die Julia Stoschek Foundation präsentiert mit „Are Our Eyes Targets?“ die erste Einzelausstellung der renommierten Medienkunstpionierin Lynn Hershman Leeson in Düsseldorf. Die Ausstellung erstreckt sich über die gesamte zweite Etage und präsentiert Videos, Fotocollagen sowie interaktive und Mixed-Media-Installationen, die einen Einblick in die bahnbrechende Praxis der Künstlerin geben.

Credit
The Electronic Diaries of Lynn Hershman Leeson, Sechskanal-Videoinstallation. Courtesy of the artist and Anglim Gilbert Gallery, San Francisco.

Digital Diaries
Bis 6. April 2025
Die Gruppenausstellung „Digital Diaries” untersucht, wie insgesamt 16 Künstlerinnen seit den 1970er-Jahren bis heute mit persönlichen Aufzeichnungen experimentiert haben. Inspiriert von der Sechs-Kanal-Installation „The Electronic Diarie of Lynn Hershman Leeson“, die parallel in der JSF Düsseldorf zu sehen ist, versammelt „Digital Diaries“ Videos, Fotografien, Videoskulpturen und Mixed-Media-Arbeiten, die sich mit intimen Erfahrungen von Künstlerinnen auseinandersetzen.

Credit
Exponat aus „Digital Diaries” von Hannah Perry. (Courtesy of the artist and Daata, London.)

jsfoundation.art

Langen Foundation

Sammlung Ringier 1995 – 2025
Bis 25. Oktober 2025
Die Langen Foundation zeigt erstmals in Deutschland eine umfassende Auswahl von Werken aus der renommierten Schweizer Sammlung Ringier. Die Ausstellung, kuratiert von Beatrix Ruf und dem Künstler Wade Guyton, umfasst rund 500 Arbeiten und bietet einen eindrucksvollen Überblick über eine der aufregendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Mit Werken von den späten 1960er-Jahren bis heute dokumentiert diese nicht nur die 30-jährige Sammleraktivität von Michael Ringier, sondern auch prägende Entwicklungen der Kunstwelt.

Credit
Langen Foundation: Das Floß von Althoff-Elfgen

langenfoundation.de

Museum Insel Hombroich

Andreas Gefeller & Beate Gütschow. Energie
13. April 2025 bis 2. November 2025
Künstliches Licht bestimmt die urbane Nacht und strahlt bis hinauf zu den Wolken, die in Andreas Gefellers Großfotografien mit tückischer Verführungskraft farbkräftig leuchten. Beate Gütschow geht mit ihrem fotografischen Tagebuch an die Quelle der rheinischen Energieproduktion und dokumentiert teilnehmend den Widerstand am Tagebau. So entsteht ein ungewöhnlicher Dialog zeitgenössischer Fotografie.

Credit
Raketenstation Hombroich Siza Pavillon

Info: Das Zwölf-Räume-Haus erhält eine ökologische Erdwärme-Heizungen und ein neues Dach. Darüber hinaus wird ein barrierefreier Zugang zum Museum angelegt. Daher sind einige Bereiche sind gesperrt und nicht alle Ausstellungsgebäude geöffnet. Die Hohe Galerie wird ebenfalls saniert.

inselhombroich.de

Tipp: Alle Düsseldorfer Museen und Sammlungen mit ihren Ausstellungen, Terminen und weiteren Informationen findet ihr hier.

Aufmacherfoto: Mama. Von Maria bis Merkel, Kunstpalast, Foto: Lars Heidrich

(Wir bemühen uns um Richtigkeit aller Termine, können aber keine Gewähr übernehmen.)

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