Man sieht einen Gang aus Gashapon-Automaten. Das sind Automaten, die ähnlich wie früher Kaugummiautomaten aussehen. Oben sind sie transparent und man sieht Kapseln mit Spielzeug, darunter kann man eine Plastikmünze einwerfen und durch Drehen eines Drehschalters fällt dann eine Kapsel raus.

Manga Mafia – Der Gashapon Store in Little Tokyo

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Miffy, Minecraft, Manga Mafia

Bei Manga Mafia stoßen kleine Kapseln auf große Begeisterung. Gashapon sind Automaten gefüllt mit bunten Kapseln voller Spielzeug: Figuren aus Animes und Mangas, Super-Mario-Schlüsselanhänger und alles, was kawaii ist, lässt sich mit einer Münze aus dem Automaten ziehen. Was den Rentner*innen in Las Vegas die Slot Machines sind den Japaner*innen die Gashapon-Automaten.

Frontal aufgenommen: drei Gashapon-Automaten.

In Tokyo alltäglich, an der Immermannstraße eine kleine Sensation. Denn bei Manga Mafia gibt es den ersten Gashapon Store in Europa. In Reihen übereinandergestapelt, bilden die Spielzeugautomaten Gänge wie im Supermarkt. Insgesamt sind es 150 Gashapon, gefüllt mit bunten Kapseln, in jeder wartet ein kleines Stück japanische Popkultur.

Man sieht eine kleine Vitrine mit Figürchen, die man aus den Automaten ziehen kann.

Das Prinzip ist einfach: Für fünf bis sechs Tokens (ein Token kostet einen Euro) ziehen Besucher*innen eine Überraschungskapsel aus dem Automaten. Der Inhalt reicht von Sammlerfiguren über Super-Mario-Schlüsselanhänger bis hin zu detailverliebten Miniaturfotoapparaten.

Autor Clemens Henle und Michelle aus dem Store stehen in einem Gang aus Automaten und sprechen miteinander.

Der Name Gashapon setzt sich zusammen aus dem Drehgeräusch Gasha und dem Pon, wenn die Kapsel in die Klappe fällt. In Japan haben die Spielzeugautomaten Kultstatus. Entstanden ist der Megatrend in den siebziger Jahren. In Metropolen wie Tokyo oder Osaka gibt es heutzutage Läden mit Tausenden Maschinen. Gashapon sind regelrechte Magneten für Sammler*innen und Fans der japanischen Popkultur. Auch in Düsseldorf zieht der Gashapon Store immer mehr Menschen an, die auf der Suche nach Figuren ihrer Lieblingsserien sind. „Topseller sind gerade Figuren aus One Piece“, sagt Michelle, die seit einem Jahr im Gashapon Store von Manga Mafia arbeitet. „Am Wochenende ist es hier immer voll, Gashapon ist sehr beliebt.“ Zwischendurch hilft sie Kund*innen, wenn mal ein Token klemmt oder Fragen auftauchen. Ihre Begeisterung kommt nicht von ungefähr: „Ich war erst Anime Fan, dann habe ich hier angefangen zu arbeiten.“



Für Michelle steht eine Serie ganz oben auf ihrer Liste: „Am liebsten schaue ich Demon Slayer. Ich liebe die Animation, weil sie so 3D-artig ist.“ Ein weiteres Highlight im Laden ist Ichiban Kuji, ein japanisches Spiel mit Losen. Ichiban Kuji ist im hinteren Bereich zwischen den Vitrinen mit Anime Figuren zu finden. Auf einem Poster mit Serienmotiven kleben nummerierte Sticker. „Man kauft ein Los, klebt es aufs Poster und bekommt dafür eine Überraschung – von einer Kleinigkeit bis hin zur großen Figur“, erklärt Michelle. Der Clou: Jedes Los gewinnt!

Man sieht einen bunten Haufen Kapseln.

Aber auch außerhalb von Manga Mafia hat Michelle ihre Lieblinge in Düsseldorf längst gefunden. „Mein absoluter Favorit ist das japanische Curry bei Gonta“, sagt sie.

manga-mafia.de

Text: Clemens Henle
Fotos: Uwe Kraft

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