Sechs japanische Restaurants, in denen kulinarisch die Sonne aufgeht

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Sechs japanische Restaurants, in denen kulinarisch die Sonne aufgeht

Liebesgrüße aus Tokio

Einige von euch waren vielleicht schon in Tokio und können es bestätigen: So authentisch japanisch wie in Düsseldorfs „Little Tokyo“ isst man kaum irgendwo in der westlichen Welt. Wozu also euren CO2-Fußabdruck vergrößern, wenn das sprichwörtliche Gute so nahe liegt? Im Nachfolgenden haben wir die sechs heißesten Tipps aus der drittgrößten japanischen Community Europas zusammengestellt. Einige der hiesigen Restaurants aus dem Land der aufgehenden Sonne sind sogar mit Sternen dekoriert – diese stellen wir euch in naher Zukunft in einer separaten Shortlist vor. Bleibt also am Ball! Und jetzt erst einmal ran an die Stäbchen.   

Naniwa 

Die lange Schlange, die sich täglich ab den Mittagsstunden vor dem Naniwa bildet, spricht Bände: Kein Weg scheint zu weit, keine Wartezeit zu lang, um eine der süchtig machenden Speisen des Kultrestaurants an der Oststraße Ecke Klosterstraße zu ergattern. Doch was ist das Geheimnis? Ganz einfach: Die hohe Qualität, die seit der Eröffnung 1986 konsequent gehalten wird – und das trotz der großen Auswahl. Jeden Morgen werden 20 Sorten Rāmen und Gerichte wie Yakisoba (gebratene Nudeln), Tenshin-han (Reis mit Krabben), Toriteri-don (Teriyaki-Hähnchen auf Reis) Gyōza (gefüllte Teigtaschen) und Chahan (gebratener Reis) frisch zubereitet. Besonders beliebt sind Tantan Men (Rāmen mit Schweinehack), Stamina-Rāmen (mit Kimchi) und Gemüse-Rāmen. Letztere bereitet der Restaurantleiter Hr. Kobayashi für Vegetarier und Veganer auf Wunsch auch mit vegetarischen Brühen zu, obwohl er natürlich auf die charakteristische vollmundige Schweinebrühe für seine Suppen schwört. Als perfekte Ergänzung zum hauseigenen Seelenfutter empfiehlt er ein Kirin-Bier.  

Ah-Un 

Japanisch, aber von euch selbst gemacht. Diesen Spagat könnt ihr im Ah-Un an der linksrheinischen Hansaallee üben. In dem Grillrestaurant, das sich zugegebenermaßen weit ab von den ausgetretenen Pfaden befindet, legt ihr bei der Zubereitung der Speisen selbst Hand an. Jeder Tisch ist mit einem Grill ausgestattet, an dem ihr euer frisches Wagyu-Rindfleisch, Iberico-Schwein, feines Maishähnchen, eure Entenbrust oder einige Garnelen nach Belieben garen könnt. Insbesondere die Auswahl an Wagyu-Spezialitäten ist riesig – Fans des fein marmorierten, besonders zarten Fleisches finden sich hier also im Paradies wieder. Zum Fleisch oder Fisch serviert der Küchenchef unter anderem Namuru – kurz eingelegtes und blanchiertes Gemüse. Er hat aber auch klassische Reis- oder Nudelgerichte im Angebot. Drei verschiedene japanische Fassbiere erweisen sich als perfekte Eskorten zu den würzigen Grillspeisen.   

Benkay im Nikko 

Aller guten Dinge sind? Genau: Drei! Daher setzt das Hotel Nikko im hauseigenen Benkay Teppanyaki auf ein Führungstrio, gebildet aus den japanischen Spitzenköchen Kazuki Otsuka, Gai Ishikawa und Taiki Unno, die gemeinsam die Leitung des Restaurants verantworten. Kazuki Otsuka war unter anderem im Steak House Jackson Beef in Kyoto tätig. In Düsseldorf arbeitete er im Nagaya und Le Flair, bevor er als Sous Chef ins Benkay kam. Gai Ishikawa, Demi Chef Japanese Cuisine, kochte zuvor am Keisen Culinary Institute in Florida und im Okura Hotel in Tokio, wo auch Taiki Unno schon auf der Gehaltsliste stand, heute Chef de Partie im Benkay. Das Restaurant verspricht japanische Spitzenküche mit Showelementen. An den Grillstationen haben die Gäste jeden Handgriff der Gourmetköche im Blick. Alle Kreationen werden auf einer heißen Eisenplatte direkt vor ihren Augen zubereitet. Das sorgt mitunter für Aufregung, zum Beispiel wenn beim Flambieren für einen kurzen Moment eine riesige Flamme emporsteigt. Wer es intimer mag: Plätze sind nicht nur am spektakulären Teppanyaki-Grill zu haben. Je nach Anlass oder kulinarischem Gusto könnt ihr euch in den Fish Corner mit Sushi Bar oder in einen der abgeschiedenen Tatami-Räume begeben. 

Yabase 

Echte Gourmets wissen: Man darf sich von der Einrichtung nicht blenden lassen. Manch ein Restaurant mit ultraschickem Interior enttäuscht auf dem Teller, manch anderes mit nüchternem Mobiliar überrascht und begeistert. Das Yabase auf der Klosterstraße gehört definitiv zur letzteren Kategorie. Das helle Licht und die Einrichtung des Restaurants wecken Kantinen-Erinnerungen, aber sobald die Gerichte auf den Tisch kommen, verfliegt dieser Gedanke im Nu. Yabase ist ein Garant für exzellentes Sushi, aber auch das gebratene Teriyaki-Rind, das Thunfischsteak mit geriebenem Rettich und Ponzusauce oder die weich gebacken, japanischen Miso-Auberginen, die mit einer misobasierten Glasur im Ofen gratiniert werden, sind überaus köstlich. Der gegrillte Thunfischkopf mit Essig ist eine der etwas kostspieligeren Spezialitäten des Hauses, die man nicht an jeder Ecke findet, und eröffnet kulinarisch eine neue Dimension. Die japanischen Gäste an nahezu allen Nebentischen, die sich mit Herzenslust durch das Menü schlemmen, geben dem Yabase recht: Authentischer geht es nicht. Unbedingt reservieren.   

Nagomi 

Das Nagomi an der Bismarckstraße ist ein Synonym für exzellentes Sashimi. Dessen kunstvolle Zubereitung könnt ihr am besten von einem der Plätze am Tresen aus beobachten. Bestellungen werden hier (genauso wie die empfohlene Reservierung) in Englisch entgegengenommen, danach geht es auf Geschmacksexkursion. Nur Fisch von überdurchschnittlicher Qualität wandert in die Sashimis und die Sushi-Kreationen. Ihr wählt zwischen gemischten Portionen für eine oder zwei Personen. Wer etwas Warmes präferiert, kann sich an Udon- und Sobanudelsuppen laben. Die frittierten Auberginen in Dashi-Brühe, der Blattspinat in Sesamsoße und der Tintenfisch mit gegorenen Bohnen erweisen sich ebenfalls als wahre Glücksboten. Neugierige probieren die Renkon Chips aus hauchdünn frittierten Scheiben der Lotuswurzel, das Tempura vom Eringi-Pilz oder die gedünstete, in Scheiben servierte Hamo-Fischpaste. Unser Tipp: Keine Scheu vor Unbekanntem – im Nagomi könnt ihr bei diesem Spiel nur gewinnen!   

Maruyasu  

Der Sushi-Vorreiter. Über 50 Jahre lebt Akio Ando nun schon in Deutschland, doch zur Gründung seines kleinen familieneigenen Sushi-Imperiums gelangte er erst über Umwege. Ando war Bergmann und Lagerist – bis er sich selbstständig machte und die Deutschen auf den Geschmack von rohem Fisch mit saurem Reis brachte. Sein erstes Restaurant eröffnete er 1995 in den Schadow-Arkaden, damals galt Sushi außerhalb Japans noch als sehr exotisch. Das hat sich nicht zuletzt wegen Maruyasu geändert: Inzwischen betreibt die Familie ein gutes Dutzend Restaurants in Düsseldorf und in Frankfurt, darunter auch eines auf der Immermannstraße, so wie auf der Oberkasseler Luegallee und im MedienHafen. Übrigens: Trotz seiner knapp 80 Jahre lässt es sich der findige Pionier Akio Ando bis heute nicht nehmen, noch persönlich hinter der Theke zu stehen. Mit etwas Glück bekommt ihr also die japanische Reis-Spezialität vom Sushi-Botschafter höchstpersönlich überreicht. 

Titelbild: Düsseldorf Tourismus


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