Sechs Joggingrunden, die euch fit für den Frühling machen
Fertig, los!
Ihr habt euch aus den Wintersachen geschält und fühlt euch immer noch zu dick eingepackt? Dann wird es Zeit, das frühjährliche Fitness-Programm zu starten. Damit dabei keine Langeweile aufkommt, empfiehlt es sich, beim regelmäßigen Rundlauf öfters mal die Route zu wechseln. Zum Glück gibt es in der Rheinmetropole viel Natur – und das sogar mitten in der Stadt! Ihr seid für innerstädtisches Jogging normalerweise nicht zu haben? Dann macht euch auf etwas gefasst: Ich werdet in Düsseldorf euer grünes (und auch ein blaues) Wunder erleben.
Durch den Südpark
Der Volksgarten bildet mit dem angrenzenden Südpark die größte grüne Lunge Düsseldorfs und ist ein Eldorado für Jogger. Eine bevorzugte, etwa sieben Kilometer lange Runde bietet maximale Abwechslung – und ein, zwei Versuchungen, denen ihr hoffentlich widerstehen könnt. Ihr startet passenderweise am „Zeitfeld“, einem Kunstwerk mit 24 Bahnhofsuhren von Klaus Rinke vis-à-vis der S-Bahn-Station Volksgarten. Von hier aus lauft ihr am Bootshaus vorbei (aus dem manchmal Waffelduft strömt – nicht anhalten!) durch den alten Teil des Parks, der euch mit großen Ahornbäumen und Buchen empfängt. Der breite, auch abends gut beleuchtete Weg schlängelt sich Richtung Süden und führt euch zu einem kleinen Bauernhof mit Bioladen, Streichelzoo und Kuchencafé (auch hier stark bleiben) und weiter zu einem großen See, der an seinem Ostufer mit Kirschbäumen bepflanzt ist. Am Restaurant Deichgraf haltet ihr euch rechts und nehmt dem Weg durch das ehemalige Buga-Gelände, in dem immer etwas blüht. Zurück geht’s am Kulturzentrum Akki vorbei und der Bahntrasse entlang zum Ausgangspunkt. Zeitvergleich am Uhrenfeld – nächstes Mal dann zwei Minuten schneller!
Brückenrunde
Diese Runde ist ideal für Einsteiger. Die Rheinufer bieten flaches Terrain und die fantastischen Panoramablicke über den Fluss lassen die Anstrengung fast vollständig vergessen. Ihr startet am Apollo Theater, unter der Rheinkniebrücke, nehmt die kurvige Rampe hinauf zur Brücke. Linkerhand grüßen der Rheinturm, Landtag und die Gehry-Bauten, zu euren Füssen fließt der breite Strom gemächlich dahin. Am anderen Ufer wendet ihr euch nach rechts und passiert die Villen am Kaiser-Wilhelm-Ring, deren Bewohner den besten Blick auf das Altstadt-Panorama genießen. Ihr lauft unter den Platanen entlang oder nehmt den Weg hinunter zu den Rheinwiesen, um dort dem Flusslauf zu folgen. Die Oberkassler Brücke, die den gleichnamigen Stadtteil mit der Innenstadt verbindet, liegt nun vor euch. Beim Überqueren schaut ihr auf den runden Backsteinbau der Tonhalle, biegt am Fuß der Brücke rechts ab in Richtung der Kunstakademie und zurück zum Rheinufer. Am Wasser erwartet euch die von Niklaus Fritschi, Benedikt Stahl und Günter Baum gestaltete Promenade, die euch am Schlossturm und der Altstadt vorbei wieder zum Ausgangspunkt führt. Auf der Terrasse des KIT erwartet euch eine erfrischende Apfelschorle. Die habt ihr euch jetzt verdient!
Auf und ab im Aaper Wald
Besonders Ehrgeizige mögen sich auf den flachen Strecken am Rhein unterfordert fühlen. Wen ihr euren Puls etwas mehr in die Höhe treiben wollt, seid ihr im Aaper oder Grafenberger Wald gut aufgehoben. Dort geht es schön bergauf und bergab – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sich euch immer wieder tolle Blicke über die Stadt bieten. Ausgangspunkt für eine etwa sechs Kilometer lange Runde ist der Parkplatz Ecke Bauenhäuser Weg/ Fahneburgstraße/ Rennbahnstraße. Die Joggingstrecke ist ausgeschildert: Für die anspruchsvolle Runde A1 bitte den schwarzen Schildern mit weißer Beschriftung folgen. Weicher Waldboden, hier und da von Asphalt unterbrochen, entschädigt für die steilen Rampen: Insgesamt 90 Meter Gesamtanstieg hält die Strecke bereit. Da kommen selbst Profis ganz schön ins Schwitzen – sogar im noch kühlen Vorfrühling. Vielleicht zwischendurch einfach mal ganz bewusst innehalten und die Waldluft in tiefen Zügen genießen. Eine Alternative für (noch) nicht ganz so Fitte: die etwas kürzere Route A2.
Runde Urdenbacher Kämpe
Nicht die Beine, aber die Seele baumeln lassen. Was könnte sich dafür besser eignen als ein Lauf durch die Urdenbacher Kämpe, Düsseldorfs größtes Naturschutzgebiet? Hier in der weitläufigen Auenlandschaft, durch die der renaturierte Altrhein mäandert, hat die biologische Station Haus Bürgel im Rahmen des EU-geförderten Projekts „AuenBlicke“ verschiedene Rundwanderwege definiert, die sich teils auch perfekt beim Joggen erkunden lassen. So wie die 4,5 Kilometer lange Strecke „Kämpe kompakt“: Ihr startet am Wanderparkplatz Piels Loch am Baumberger Weg. Über den Ortweg und dann weiter über Am Ausleger geht es auf einer asphaltierten Straße durch die Fallobstwiesen bis zum Fähranleger nach Zons. Der Rückweg führt über einen unbefestigten Pfad flussabwärts am Rhein entlang, vorbei an den mächtigen „Stelzpappeln“, die mit ihrem bizarren Wuchs und den vom Hochwasser ausgewaschenen Wurzeln wie aus dem Märchen wirken. Die letzten Meter sind dann wieder von Obst- und Feuchtwiesen geprägt – und wenn im späteren Frühjahr die Apfelbäume in weißer Blüte stehen, dürften euch auch diese nicht mehr schwerfallen. Wer lieber dem Altrhein folgen und mehr Strecke machen möchte, für den empfiehlt sich der 10 Kilometer lange Rundweg „Kämpe inklusiv“. Weitere Routen durch die Urdenbacher Kämpe findet ihr unter www.auenblicke.de.
Um den Unterbacher See
Schwimmen, Surfen, Segeln – Der Unterbacher See ist eine der Anlaufstellen für Wassersportler in Düsseldorf. Doch auch am dortigen Ufer könnt ihr vorzüglich der Fitness frönen und dabei auch noch seine Batterien aufladen, denn frische Luft und tolle Ausblicke sind garantiert. Der Rundkurs um den Unterbacher See umfasst etwa sechs Kilometer – eine Strecke für Anfänger und Fortgeschrittene, schließlich lässt sich die Rundenzahl beliebig erweitern, je nach Motivation und Puste. Der Untergrund besteht teils aus Schotter, teils aus Asphalt, die Strecke ist nur an wenigen Abschnitten beleuchtet. Hier trainiert ihr also am besten tagsüber. Ein möglicher Startpunkt: der Parkplatz am Kleinen Torfbruch. Auch abseits des Unterbacher Sees hält der Düsseldorfer Südosten schöne Laufstrecken bereit, allem voran im angrenzenden Eller Forst mit seinem 15 Kilometer langen Wegenetz. Im ältesten Naturschutzgebiet der Stadt brüten rund 40 Vogelarten. Ebenfalls empfehlenswert: eine Umrundung des benachbarten Elbsees.
Das „Blaue Band“ am Rhein
Hallo Frühling! Wenn die Krokusse sich aus der Erde wagen, dann pfeifen es buchstäblich die Spatzen von den Dächern: Bald ist der Winter Geschichte. Das „Blaue Band“ im Rheinpark Golzheim und dem Hofgarten besteht mittlerweile aus sage und schreibe elf Millionen Krokussen, die je nach Wetterlage zwischen Februar und März für einen eindrucksvollen Blütenteppich sorgen. Dieses blaue Wunder auf der grünen Wiese wird euch ganz bestimmt beeindrucken. Gesponsert werden die Krokusse von Pro Düsseldorf, einer gemeinnützigen Organisation für Stadtverschönerung, die 2008 die ersten Zwiebeln setzen ließ. Los geht es mit der Pracht nahe der Theodor-Heuss-Brücke, etwa 2,5 Kilometer misst das „Blaue Band“, dessen geschwungene Form die Wellen des Rheins und seinen Verlauf symbolisiert. Das sind auch 2,5 Kilometer, die ihr auch ganz hervorragend laufend genießen könnt. Zum Komplettieren der Joggingrunde bietet sich am Südende des Rheinparks auf Höhe der Rheinterrassen ein Schwenk nach rechts Richtung Wasser an. Diese Runde gleich mehrmals wöchentlich zu bestreiten, lohnt sich nicht nur in sportlicher Hinsicht. Schließlich ist es einfach zu schön zu beobachten, wie sich nach zaghaftem Beginn Tag für Tag mehr Blüten öffnen – bis der Frühling irgendwann tatsächlich da ist.
Titelbild: Düsseldorf Tourismus GmbH, Fotograf U. Otte