Konichiwa, Düsseldorf! – Vier Orte und Gelegenheiten, Japan zu erleben

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Konichiwa, Düsseldorf! – Vier Orte und Gelegenheiten, Japan zu erleben

Von Teezeremonien über Farbkarpfen bis hin zu einem der größten Volksfeste

So viele Sehenswürdigkeiten Düsseldorf auch bietet: Ein Besuch der Stadt ohne Abstecher nach Little Tokyo erscheint einfach nicht vollkommen. Als speziell und gleichzeitig zugänglich besticht das Viertel unweit des Hauptbahnhofs, in dem viele Japaner*innen nicht nur in jeder denkbaren Branche arbeiten, sondern auch ihre freie Zeit verbringen. Tut es ihnen in Japans deutscher Hauptstadt gleich oder entdeckt eine der anderen Möglichkeiten, die Besonderheiten des Landes unter freiem Himmel, an nur einem Tag im Jahr oder gar kostenlos zu erfahren.

Japan-Tag 

Wenn sich Fremde wie Vertraute in den Armen liegen, um an der Rheinuferpromenade gemeinsam gen Himmel zu blicken. Wenn bislang ungewohnte Aromen auf einmal zu den favorisierten zählen. Wenn Zutritt zu bislang unerreichbar scheinendem gesellschaftlichen Leben gelingt – dann ist wohl wieder Japan-Tag in Düsseldorf! Rund 600.000 Besucher*innen zieht das Spektakel jedes Jahr in die Landeshauptstadt. Und viele freuen sich so sehr darauf, als handele es sich um ihren eigenen Geburtstag. An einem Tag im Mai stehen Konzerte, Vorträge, Verkostungen und natürlich das legendäre Feuerwerk auf dem Programm. Konkret bedeutet dies, dass sich Hunderttausende Frauen, Männer und Kinder voller Euphorie mit neuen Manga-Zeichnungen als Wandschmuck fürs Wohnzimmer eindecken, sich in Kuscheltiere in typischer „Kawai“-Optik, also mit besonders niedlichem Aussehen, verlieben und so viele Sushi-Rollen und Ramen-Teller verdrücken wie nie zuvor. Schriftzeichen lassen sich ebenso erlernen wie die richtigen Bewegungen der japanischen Kampfkünste oder das Falten von Origami-Figürchen. Nicht verwunderlich, wenn der ein oder die andere Besucher*in ob all der Highlights schon Tränen der Freude vergoss! Im Jahr 2023 gibt es übrigens doppelten Grund zum Glücklichsein: Nicht nur den Tag als solchen gilt es zu feiern, sondern auch die Tatsache, dass ihn Japaner*innen, Deutsche sowie Menschen aus aller Welt bereits zum 20. Mal zelebrieren. 

Little Tokyo

Ein Viertel wie kein zweites, das gar Straßennamen mit japanischen Schriftzeichen führt, findet ihr in Little Tokyo vor. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der einmal da war, immer wieder kommt, stehen bei – sagen wir – 98 Prozent. So vielseitig und verführerisch erscheint die Gegend rund um die Immermannstraße jedes Mal aufs Neue. Wovon bekommt ihr gar nicht genug? Von den Supermärkten, die euch auf eine Rätselreise schicken, wenn ihr euch fragt, was da eigentlich in den original verpackten Tüten, Kartons und Flaschen wartet? Von den Restaurants und Bars, die die Küche Japans mit größtmöglicher Rücksicht auf Authentizität nach Deutschland bringen, um sie bis ins kleine Geschmacksdetail offerieren zu können? Von den Buchläden, die Mangas führen, die es tatsächlich nirgendwo in Europa gibt außer hier? Lasst euch darauf ein, völlig Fremdartiges zu probieren, sei es in kultureller oder kulinarischer Hinsicht. Vor allem aber: Lasst euch nicht von den langen Schlangen vor so vielen Lokalen abschrecken. Sie zeugen – eh klar – nur von der Popularität, die Little Tokyo, dieses Kaleidoskop an Möglichkeiten, genießt.

Japan-Haus in Niederkassel 

Wenn ihr an Japan denkt, kommt euch dann auch eine der ganz typischen, weil so traditionellen Teezeremonien in den Sinn? Dann auf nach Niederkassel! Im Eko-Haus, dem „Haus der Japanischen Kultur“ (Brüggener Weg 6), nehmt ihr an einer solchen teil. 60 Minuten dauert das Ritual (in Japan selbst oft mehrere Stunden), sodass ihr ohne Probleme zur wohl maximal möglichen Tiefenentspannung findet. Gut möglich, dass ihr im Anschluss gar nicht mehr wisst, wofür Terminkalender, E-Mails und Geschäftsreisen eigentlich stehen. Das Japan-Haus lädt außerdem zu Kursen beispielsweise zu den Lehren des Buddhismus und zu Kalligraphie, Koto-, also Zither-Musik, sowie zu Sprachkursen. Dass Japanisch als eine der schwersten Sprachen der Welt gilt, motiviert euch sicher umso mehr, richtig!? Führungen ermöglichen euch zudem einen Einblick in den wunderschön gestalteten Tempelgarten, der abermals dazu führt, eine gewisse innere Ruhe zu finden, so perfekt gedeiht hier ein Grashalm neben dem nächsten. In Niederkassel – das nur nebenbei bemerkt – wohnen übrigens die meisten Japaner*innen, die Düsseldorf ihr Zuhause nennen. Zuhause auf Zeit, um es korrekt zu formulieren, ziehen doch viele von ihnen spätestens im Alter wieder zurück in die Heimat. Aber, kleiner Scherz, nur, um die Verwandten regelmäßig in Düsseldorf zu besuchen, versteht sich. 

Japanischer Garten im Nordpark

Falls euch die Teezeremonie aus unerfindlichen Gründen noch nicht den Rest an Erholung gegeben hat, versucht es im „Garten der Besinnung“. Auf den Titel hört der 5.000 Quadratmeter große japanisch gestaltete Teil des Nordparks in Stockum. Seit den 1970er-Jahren wachsen hier vor allem Kiefern und Fächerahorn, die im Licht der Steinlaternen noch magischer wirken als wegen ihres besonderen Beschnitts in Wolkenform ohnehin schon.  Im Teich buhlen zum Teil gigantisch wirkende Farbkarpfen von gefühlt einem halben Meter Länge um die Aufmerksamkeit der stets zahlreichen Besucher*innen. Im Frühjahr allerdings müssen sie sich das Interesse teilen: Wenn nämlich „Hamami“, also Kirschblüte, ist, knipsen Tausende die Bäume, als handele es sich um Weltstars. Viele von ihnen kommen übrigens verkleidet, gilt der Parkbereich doch als beliebter Treffpunkt für Cos-Player*innen. In vielen Stunden Arbeit, verwandeln sie sich mit Make-up und selbstgenähten Kostümen in ihre beliebtesten Videospiel-/Manga-/Anime- oder Filmheld*innen. Und so findet jede*r seinen beziehungsweise ihren Weg, der großen Japan-Düsseldorf-Liebe Ausdruck zu verleihen.

Dieser Beitrag ist gefördert durch REACT-EU.

Bilder: Düsseldorf Tourismus

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