35 Jahre Landtag NRW

Am 2. Oktober 1988 wurde der Landtag NRW offiziell eingeweiht. Nun feiert er sein 35-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums fand eine lange Parlamentsnacht statt, die 4.500 Besucher*innen an den Rhein lockte. Das Kulturprogramm war breit aufgestellt, zu Gast waren beispielsweise Saxofonist Lennart Allkemper, Soulmusikerin BB Thomaz und der japanische Zauberkünstler Yuta Maruyama. Eine Konstante des Landtags sind die Parlamentsgespräche, die 2018 von André Kuper, Präsident des Landtags NRW, initiiert wurden, bei denen Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses wie Ulrich Wickert, Dunja Hayali und Joachim Gauck bereits zu Gast waren. Die Themen reichen von Antisemitismus über die Zukunft des Föderalismus bin hin zu Hate Speech in Social Media. Wir haben André Kuper drei Fragen rund um den Landtag und Düsseldorf gestellt.

Herr Kuper, was zeichnet den Landtag architektonisch aus?
Der Landtag ist das Wahrzeichen der Demokratie in Nordrhein-Westfalen. Mit Blick auf Rhein, Altstadt und Medienhafen liegt er in der Mitte von Düsseldorf. Er ist damit ein zentraler Teil des kulturellen und politischen Lebens der Landeshauptstadt. Der Bau mit seinen runden Formen hat vor 35 Jahren Maßstäbe für Parlamentsbauten gesetzt: Die Abgeordneten wollten einen runden Plenarsaal − bei der Debatte sollte jeder jeden ansehen können. Das ist ein Meisterstück der Architekten Eller und Eller sowie ein architektonischer Ausdruck der Demokratie. Um den Plenarsaal sind alle Räume des parlamentarischen Geschehens angeordnet: Fraktionszentralen, Büros der Abgeordneten und Ausschussräume. Als weiteres Merkmal der Demokratie haben die Architekten Eller und Eller in Stein übersetzt: Transparenz. Viel Glas an den Fassaden und am Eingang symbolisiert, dass Bürgerinnen und Bürger das parlamentarische Geschehen und politische Entscheidungen beobachten können. Der Souverän schaut den Gewählten bei der Arbeit zu und erlebt die Demokratie live. Um Demokratie erlebbar zu machen, haben wir zudem viele Programme und Veranstaltungen gestartet. Bei unserer Parlamentsnacht erlebten zuletzt mehr als 4.500 Menschen aus dem ganzen Land das Haus in besonderer Atmosphäre. Demokratie muss man leben und erleben.

Welche Angebote gibt es für Besucher*innen des Landtags NRW?
Wir bieten Besucherinnen und Besuchern viele Möglichkeiten, den Landtag zu erleben. Es besteht die Möglichkeit, Plenar- wie auch Ausschusssitzungen live mitzuverfolgen. Einmal im Monat ist der Landtag sonntags zur Besichtigung geöffnet. Spezielle Angebote für Kinder, Jugendliche, Geflüchtete und Auszubildende kommen dazu. Wer Interesse an einem Besuch im Landtag hat, findet online alle Informationen. Neben den Besuchsprogrammen kann man den Landtag auch bei der Nacht der Museen, dem Weltkindertag oder der Parlamentsnacht in ganz besonderer Atmosphäre erleben.

Was ist – außerhalb des Landtags – Ihr Lieblingsort in Düsseldorf?
Das Rheinufer früh morgens entlang zu joggen ist ein besonderes Erlebnis – ebenso das Schwimmbad „Rheinblick 741“ beim Bahnen ziehen zu erleben.

Mehr Informationen für einen Besuch im Landtag unter landtag.nrw.de.

Interview: Cynthia Blasberg
Fotos: Presse