Kálmán, ein ungarischer Jude, war der erfolgreichste Komponist Wiens bevor seine Werke von den Nazis verboten wurden und er in die USA emigrieren musste. Die Darsteller*innen singen, tanzen und analysieren – begleitet von einem Streichquintett – die Operette aus einer postkolonialen Perspektive. Sie beschäftigen sich nicht nur mit dem fruchtbaren Austausch zwischen europäischer und außereuropäischer Kunst, sondern auch mit der Einhegung und Verflachung des ehemals blühenden Genres im Nachkriegsdeutschland.
So entsteht eine witzige, virtuose Performance, die hinter die glamouröse Fassade des Genres blickt, um Stereotypen und Konventionen zu hinterfragen. Dabei zeigt sich, dass das Showgeschäft mehr bietet als vermeintliche Realitätsflucht in dunklen Zeiten. (Quelle: Forum Freies Theater)