Goethe war nie in Japan, dennoch ist er in Japan. Er ist zu finden im Goethe-Park und auf dem Goethe-Weg in Tokio, Japan, in Übersetzungen, in Anime- und Manga-Adaptionen.
Anlässlich des 22. Japan-Tages in Düsseldorf am 24. Mai 2025 präsentiert das Goethe-Museum zur Einstimmung auf das Fest eine Sonderausstellung zur interkulturellen Literaturbeziehung zwischen Deutschland und Japan.
Das erfolgreiche Erstlingswerk Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ wurde in Japan als ein Medium nationaler Selbstfindung geachtet. Der erste deutsche Bestseller repräsentierte eine Erfolgsgeschichte, in der deutsches Literatur- und Kulturgut zu europäischer, wie weltweiter Beachtung aufstieg. Auch der im „Faust“ thematisierte Konflikt zwischen dem Streben nach Wissen und der moralischen Verantwortung fand Resonanz in Japan.
Ausgestellt werden erste japanische Übersetzungen der literarischen Werke Goethes sowie deren Adaptionen als Manga (japanischer Begriff für Comics) und weitere überraschende Goethe-Bezüge aus Japan. Illustrationen aus dem Goethe Archiv in Tokio zeigen unter anderem den Dichter im Kimono. Der Kimono als traditionelles, aber auch zeitloses Kleidungsstück kann wie ein Buch eine Geschichte erzählen. Den kunstvollen Mustern, Stickereien und handgemalten Motiven ist eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und ein kulturelles Selbstbildnis abzulesen. Der Kimono ist ein Symbol für den Austausch zwischen Japan und der Welt – ähnlich wie es für Deutschland Goethes Werke sind.
Die Eröffnung wird mitgestaltet von Gästen, die in Düsseldorf japanisches Kulturgut pfelgen und vermitteln.
Die Ausstellung findet vom 18. Mai bis 15. Juni statt- Die Eröffnung ist am 17. Mai um 16 Uhr im Goethe-Museum Düsseldorf.