Düsseldorfs Star-Architektur
Vom Rooftop zum Lustwandeln
Rooftop-Terrassen, Green Architecture, Dreischeibenhaus und Kurfürsten-Schloss: In Düsseldorf ist Architektur Ästhetik und Ingenieurskunst von organisch bis romantisch. Eine Stadt zwischen Altstadtgassen und Open-Air-Showcases mit Werken von Star-Architekt*innen wie Christoph Ingenhoven, Renzo Piano oder Frank O. Gehry.
Architektur-Ikonen Düsseldorfs
- Der Kö-Bogen II, entworfen vom Architekturbüro Ingenhoven, ist mit mehr als 30.000 Hainbuchen Europas größte Grünfassade und ein optisches Highlight.
- Im Düsseldorfer MedienHafen reihen sich skulpturale, schwebende und fließende Formen von internationalen Star-Architekt*innen aneinander. Darunter der Neue Zollhof von Frank O. Gehry.
- Das 25-stöckige Mannesmann-Haus wurde zwischen 1954 und 1958 unmittelbar neben dem Mannesmann-Verwaltungsgebäude von Peter Behrens als das erste Hochhaus in Skelettbauweise in Deutschland errichtet. Das Thyssen-Haus, auch als Dreischeibenhaus bekannt, ist ein Hochhaus mit drei gegeneinander versetzten, sechs Meter breiten Scheiben, beeinflusst von zeitgenössischen, amerikanischen Strömungen Ende der 1950er Jahre.
- Schloss Benrath mit seiner verspielten Fassade in Altrosa gilt als eines der schönsten spätbarocken Gartenschlösser Europas, entworfen nach französischem Vorbild von Nicolas de Pigage.
Shoppen und atmen: Kö-Bogen I und II
Wie ein grüner Kubus liegt der Kö-Bogen II, kurz KII, an der Ecke Bleich- und Schadowstraße in der Düsseldorfer Innenstadt. Ein Gebäude, das atmet und als Europas größte grüne Fassade gilt. Das vom Architekturbüro Ingenhoven entworfene Büro- und Geschäftshaus absorbiert so viel CO₂ wie 80 große Laubbäume. Durch die versetzt angeordnete Pflanzung versorgen sich Bäume und Hecken am Gebäude mit Sonnenlicht und Regenwasser. Die gegenübergelegene dreieckige Markthalle mit Gastronomie wird mit Rasendach zur urbanen Sonnenterrasse – ein Ort zum Entspannen und Instagrammen. In unmittelbarer Nähe, am oberen Ende des Prachtboulevards Königsallee, steht der Kö-Bogen I. Das zweiteilige Gebäude-Ensemble des New Yorker Star-Architekten Daniel Libeskind ist nicht nur eines der Wahrzeichen der Stadt, sondern auch Einkaufsziel. Unterirdisch verläuft die Wehrhahnlinie als Raumkontinuum mit sechs Bahnhöfen, in denen Absolvent*innen der Kunstakademie immersive geometrische, interaktive und klangliche Installationen geschaffen haben.
MedienHafen – im Architektur-Himmel
Der Düsseldorfer MedienHafen ist Schauplatz feinster Architekturkunst unter freiem Himmel: Hier treffen Liebhaber außergewöhnlicher Bauten in wenigen Minuten zu Fuß auf Meisterwerke von Frank O. Gehry, David Chipperfield, Joe Coenen, Steven Holl oder Claude Vasconi. Besonders der dreiteilige, organisch geformte und sich jeder Geometrie entziehende Neue Zollhof von Gehry ist innerhalb kürzester Zeit zu einer der Architektur-Ikonen der Stadt geworden. Die Zufahrt im südlichen MedienHafen ist flankiert vom Verwaltungsbau Float. Das von Renzo Piano entworfene Designkunststück wirkt wie zufällig abgebrochene Eisschollen, die mit dem freistehenden Erdgeschoss über dem Boden zu schweben scheinen. 700 Unternehmen, darunter viele Kulturinstitutionen und Kreativagenturen, sowie einige der besten und beliebtesten Restaurants Düsseldorfs sind im MedienHafen angesiedelt. Auf einer geführten Tour gibt es mehr Einblicke in das maritime Architektur-Areal.
Prägende Hochhäuser der 1950er Jahre
Neben dem markanten Rheinturm prägt das Mannesmann-Haus aus den 1950er Jahren die Skyline der Stadt. Das Gebäude ist das erste in Skelettbauweise errichtete Hochhaus in Deutschland. Die dem Rheinufer zugewandte Schmalseite strahlt mit ihrer Rasterfassade aus Glas und blau emailliertem Stahl Eleganz aus. An zeitgenössischen Einflüssen aus den Vereinigten Staaten der 1950er-Jahre orientiert sich das Dreischeibenhaus. Das 94 Meter hohe Gebäude entfaltet sich über drei versetzte, sechs Meter schmale Scheiben, die jedes Büro im Inneren unabhängig von der Lage mit Tageslicht fluten. Als ehemaliger Firmensitz ist das Gebäude auch als Thyssen-Haus bekannt.
Gründerzeit, Dorf-Charme und Lustwandeln
Einen Boom erlebte die Düsseldorfer Architekturszene in der Gründerzeit. Im Stadtteil Oberkassel entstand unter anderem der Kyffhäuserblock, eine der ersten großen Wohnanlagen des 20. Jahrhunderts, von dessen Fassade Kaiser Barbarossa noch heute auf den Straßenverkehr blickt. Da die Baugrundstücke damals als einzelne Parzellen verkauft wurden, baute jede*r nach individuellen Ideen – ein charmantes Gründerzeitpuzzle in allen Farben und Formen.
Noch weiter zurück reichen die Anfänge von Stadtteilen wie Kaiserswerth, die einen dörflichen Gegenpol zu pulsierenden Arealen wie dem Kö-Bogen oder dem MedienHafen bilden. Die Burgruine der Kaiserpfalz aus dem 12. Jahrhundert, die Kopfsteinpflaster-Straßen und die Barockgebäude mit ihren Boutiquen, Feinkostläden und Cafés ziehen Besucher*innen mit ihrem charmanten Ambiente an.
Stille und Stil vereint das spätbarocke Gartenschloss Benrath. Das im 18. Jahrhundert von Nicolas de Pigage entworfene Ensemble gilt als Meisterwerk der Gartenschlösser Europas und lädt zum Lustwandeln im weitläufigen Landschaftspark ein, der bis an das Rheinufer reicht.
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