Offene Kultur und Orte der Geschichte
Jüdisches Leben in Düsseldorf
Ins Gemeindeleben eintauchen, eine Kultur kennenlernen, Geschichtsspuren nachgehen: Die jüdische Community prägt die Stadt Düsseldorf mit einem offenen Glaubenszentrum, Orten zum Nachdenken und Erinnern und kreativer Tel-Aviv Küche mit Essen, das nicht nur traditionell ist, sondern auch glücklich macht.
Die jüdische Gemeinschaft in der Stadt am Rhein
- Die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf mit rund 7.000 Mitgliedern ist die größte in NRW und die drittgrößte in Deutschland.
- Die erste Synagoge in Düsseldorf wurde 1712 von einem Ahnen Heinrich Heines erbaut.
- In der Neuen Synagoge gibt es bei Führungen verborgene Einblicke in Geschichte und Architektur.
- Kosher Food schmeckt besonders gut im Restaurant „Die Kurve“ sowie in den Supermärkten „Lechaim“ und „Kosher King“.
- Neben der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf findet auch im Chabad Lubavitch Familien- und Bildungszentrum aktives jüdisches Leben statt, in dem Gottesdienste und jüdische Feste gefeiert werden. Besucher*innen sind eingeladen koscheres Essen zu probieren und jüdisches Leben kennenzulernen.
- Zahlreiche Orte erinnern gegen das Vergessen: Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, Mahnmal Alte Synagoge Düsseldorf Mahnmal am alten Güterbahnhof.
Leben und Essen rund um die Neue Synagoge
Jüdisches Leben ist Düsseldorfer Alltag. Um Straßenecken oder in Parks finden sich Häuser, die Geschichte erzählen können, Orte, an denen Glaube gelebt wird und Food Places mit Schoko-Matza, Falafel und Schawarma im Regal oder auf der Karte.
Wer auf der Suche nach der Alten Synagoge ist, findet nur noch eine nach dem Zweiten Weltkrieg wiedergefundene Tür, die inzwischen in der Neuen Synagoge verbaut ist. Das alte Gotteshaus wurde in der Reichspogromnacht 1938 von SA-Männern stark zerstört und die damalige Stadtverwaltung zwang die Jüdische Gemeinde, das Gebäude anschließend auf eigene Kosten abzureißen. Eine Gedenktafel an der Kasernenstraße erinnert an die Geschehnisse.
Seit 1958 steht die Neue Synagoge mit leuchtenden Buntglasfenstern und heller Atmosphäre in Düsseldorf-Derendorf. Architektur-Liebhaber*innen und Neugierige können eine geführte Tour anfragen. Gleich in der Nähe liegen die kleinen Supermärkte „Kosher King“ und „Lechaim“ sowie das israelische Restaurant „Die Kurve“, mit täglich frischen, home-made Delikatessen für jede*n, der und die jüdische und israelische Kultur nicht nur anschauen, sondern auch kosten möchte.
Das aktive jüdische Leben in der Stadt Düsseldorf zeigt sich insbesondere durch die Einrichtungen, wie den Kindergarten, die Grundschule, das Gymnasium und das Altenheim, in dem die Gemeindemitglieder über alle Generationen hinweg betreut und begleitet werden.
Feste, Gottesdienste und traditionelle Küche gibt es auch im Chabad Lubavitch Familien- und Bildungszentrum. Die Gemeinde hat mehr als 1.700 Mitglieder. Wer koscheres Essen probieren oder die Glaubenscommunity besser kennenlernen will, ist herzlich willkommen.
Orte der Mahnung – Geschichte(n) von Menschen
Geschichte nachempfinden, sich informieren und nicht vergessen: Nicht nur die Mahntafel an der Stelle der Alten Synagoge ist Zeugnis des Nationalsozialismus und der Shoa. Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hat 2015 die Ausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus" eröffnet, die einen unverstellten Blick auf die ganz persönlichen Geschichten junger jüdischer Menschen zwischen 1933 und 1945 wirft. In einer Bibliothek und einem offenen Archiv warten über 6.000 Titel auf Interessierte, die sich tiefer mit dem Thema beschäftigen möchten.
Das Gebäude war zwischen 1933 und 1934 Sitz der Düsseldorfer Leitstelle der Gestapo mit Vernehmungsräumen und Haftzellen.
Eindrücklich ist auch das Deportationsmahnmal am alten Güterbahnhof. Am nördlichen Ende des Parks bilden Schienen und Schotter ein Memorial-Gleisbett, das an den ersten Düsseldorfer Deportationszug am 27. Oktober 1941 erinnert.
Eine besondere Persönlichkeit mit jüdischem Hintergrund ist der Dichter Heinrich Heine. Die Werke des Poeten und Politikers wurden so häufig übersetzt wie kaum eines anderen deutschen Dichters. Sein Geburtshaus steht mittlerweile unter Denkmalschutz und lädt mit einer Buchhandlung zum Stöbern und Schmökern ein. Wer mehr über das Schaffen des Denkers und Schreibers erfahren möchte, kommt ins Heinrich-Heine-Institut.
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