Vom Rhein in die Welt
The Sound of Düsseldorf
Künstler*innen und Musiker*innen in Düsseldorf kreisen um dieselben Treffpunkte. Sich zu begegnen, ist leicht, sich auszutauschen, ebenfalls. Stets entsteht etwas Neues. Nicht zuletzt in der Musik. In der Altstadt, zwischen Akademie und Kunsthalle, keimte in den 1970er-Jahren mit Kraftwerk und NEU! eine Zukunftsmusik auf, die den Pop bis heute prägt. Im Ratinger Hof fanden Punk, Electro-Punk und Techno eine Heimat. Auch ZK, die Vorläuferband der Toten Hosen – heute eine der bekanntesten deutschen Bands – spielte dort. Heute treffen sich Club-Gänger*innen im Salon des Amateurs, der Institution für avantgardistischen Sound, oder im neuen Ratinger Hof, der als soziokulturelles Zentrum reüssiert.
Elektropop, Punk und Stadtführung
- Die Pioniere des Elektropop kommen aus Düsseldorf: 1970 gründeten Ralf Hütter und Florian Schneider hier die Band Kraftwerk, die weltweit Einfluss auf Künstler*innen und Musiker*innen nahm – unter Ihnen David Bowie, Depeche Mode oder Moby. 2021 wurde sie als erste deutsche Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
- Die Geschichte des deutschen Punks nahm 1982 von Düsseldorf aus mit den Toten Hosen ihren Lauf: Die Gruppe um Sänger Campino entwickelte sich zu einer der größten Rockbands in Deutschland, Österreich und der Schweiz. (Die Verbindung zwischen Band und Stadt ist bis heute eine große Liebe.)
- Der Düsseldorfer Komponist und Pianist Hauschka hat 2023 den Oscar für die Filmmusik zu „Im Westen nichts Neues“ gewonnen. (Er schreibt moderne Filmmusik für europäische Kinofilme, Netflix und Hollywood. 2023 gewann er zudem einen Bafta, den wichtigsten englischen Filmpreis.)
- Düsseldorfs Musikgeschichte lässt sich mit der Popmusik-Tour „The Sound of Düsseldorf“ hautnah erleben.
Von neu- und einzigartig zu legendär
Dreh- und Angelpunkt der Düsseldorfer Musikgeschichte ist die Altstadt rund um die Kunstakademie und die Ratinger Straße. Hier laufen sich seit 50 Jahren Kreative über den Weg, gründen Bands und beeinflussen sich gegenseitig. „Es wird immer weitergehen. Musik als Träger von Ideen“ – diese Botschaft trug Kraftwerk von Düsseldorf aus in die Welt. Ihre Musik verkörperte eine Haltung: Musik sollte nicht nach Vorbildern klingen, sondern neu- und einzigartig. Daran arbeiteten sie im ehemaligen Kling-Klang-Studio in einem Hinterhof im Düsseldorfer Bahnhofsviertel–heute ein Pilgerort der besonderen Art. Damals kam die Avantgarde im Liverpool Club, im Ratinger Hof oder im Creamcheese zusammen, wo Künstler*innen wie Joseph Beuys, Anatol Herzfeld und Günther Uecker zu den Stammgästen zählten.
Düsseldorf: Bis heute ein Labor für Musik
In der Kunsthalle formierte sich die Band NEU!, die wiederum David Bowie, Blur, Placebo, Sonic Youth und Stereolab beeinflusste. Düsseldorf wurde zur Wiege des Weltsounds. Hier erklangen Töne, die vorher so noch niemand gehört hatte. Aber auch der deutsche Punk schrieb in Düsseldorf mit den Toten Hosen Musikgeschichte – der Leadsänger Campino gehört zu den wohl bekanntesten lebenden Düsseldorfer*innen. 2002 feierte die unverwüstliche Band ihr 40-jähriges Jubiläum. So lange hat es gedauert, dass sie sich von einer rotzigen Punk-Combo zu Deutschlands wohl beliebtester und verehrtester Band gewandelt hat. Der Punk inspirierte die Neue Deutsche Welle. Die Fehlfarben führten ihr wegweisendes Album „Monarchie und Alltag“ auf und DAF brachte die Massen zum Schwitzen. Heute belegen Bands wie die Broilers, Antilopen Gang oder Love Machine die lebendige Musikszene der Stadt.
Die lauteste Stadtführung Düsseldorfs
Wer auf musikalische Spurensuche durch die Stadt gehen möchte, lernt die ikonischen Orte und unentdeckten Geschichten bei der Popmusik-Tour „The Sound of Düsseldorf“ kennen. Die lokalen Musikjournalisten Sven-André Dreyer und Dr. Michael Wenzel zeichnen entlang popkultureller Orte, angesagter Clubs und legendärer Kneipen die Musikgeschichte der Stadt nach und untermalen den Spaziergang hier und da mit legendären Songs aus Düsseldorf.
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